Bunt, blühend, belebt

Bunt, blühend, belebt

Erstes Häckseln in Streifen im Frühjahr (Foto Rachbauer)

Kontrolle der Flächen mit Seil vor der Mahd (Foto Rachbauer)

Durchführung der Frühmahd (Foto Rachbauer)

Bisher wurde die Stilllegung von Äckern mit geringen Nutzungsintensitäten sowie späten Nutzungszeitpunkten zur Schaffung ungestörter Lebensräume für die Großtrappen forciert. Aufgrund dieser sehr extensiven Bewirtschaftung geht der Anteil von Blühpflanzen in der Vegetationszusammensetzung zurück, während sich Brachezeiger, wie Landreitgras, zunehmend ausbreiteten. In Folge dessen nimmt auch die Vielfalt der Insekten ab. Diese stellen jedoch eine wichtige Nahrungsquelle für Großtrappen – insbesondere für die Küken und Jungtrappen – dar. Somit wurden in Zusammenarbeit zwischen der IG Trappenschutz, dem TB Rainer Raab, den Zurndorfer Jägern, ansässigen LandwirtInnen und dem Verein BERTA Maßnahmen zur Förderung von Insekten entwickelt und versuchsweise im Projektgebiet Zurndorf umgesetzt.

Auf WF-Naturschutzflächen (ca. 16 ha) wurde bereits am 02.06. (statt üblicherweise am 25.08.) eine Mahd durchgeführt. Die Frühmahdflächen sollen zu Blühinseln zwischen den Stilllegungen entwickelt werden. Da die Frühmahd in die Brutzeit der Großtrappen fällt, mussten besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. So wurden die Flächen kurz vor der Mahd begangen und mithilfe eines durch die Wiese gezogenen Seils Vögel aufgescheucht. Damit konnten Gelegestandorte rechtzeitig festgestellt und bei der Mahd ausgespart werden. Um dem Problem der fehlenden Strukturen im Winter entgegen zu wirken, wurden auf den Frühmahdflächen Randstreifen belassen, die erst wieder im Folgejahr gemäht werden.

Außerdem wurden acht Häckselflächen (18 ha) ausgewählt, die nun von den Zurndorfer Jägern bewirtschaftet werden. Auf diesen Flächen wird im Frühjahr die Hälfte des Schlags gehäckselt, die andere Hälfte erst im Herbst. Durch die Rotation der Häckselzeiträume wird gewährleistet, dass zumindest eine Schlaghälfte mit Altgras über den Winter bestehen bleibt. Somit entstehen sowohl eine Deckung für Vögel und Niederwild, als auch eine Überwinterungsmöglichkeit für Insekten in Form von Altgras oder alten Blütenständen.

 Nicht nur Insekten und die Großtrappe profitieren also von den Maßnahmen, sondern die Biodiversität im Allgemeinen wird durch die Bewirtschaftung unterstützt. Die Maßnahmen werden bis zum Ende der laufenden ÖPUL-Periode fortgesetzt und sollen auch im neuen ÖPUL-Förderprogramm weitergeführt werden. 

Das Projekt "Naturraummanagement" des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.

DI Susanne Rachbauer, Gebietsbetreuerin Bezirk Neusiedl/See

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