Erst im Vorjahr wurde in der österreichischen Fachliteratur von der Verschiebung der Westgrenze ihres Verbreitungsgebietes seit dem Jahr 2000 um rund 15km bis vor die Tore Wiens berichtet. Mittlerweile ist die Ährenmaus ausgehend vom Seewinkel und der Parndorfer Platte auch weit in den Bezirk Eisenstadt vorgedrungen. Jedenfalls sind ihre Futterhügel bei Breitenbrunn und im Seevorland bei Donnerskirchen eindeutig identifiziert worden.
Diese Ausbreitung fällt nach Expertenmeinung auffallend mit der Erhöhung der mittleren Wintertemperatur zusammen. Zweifellos hat aber auch das erhöhte Angebot an brach gelegten Ackerflächen, den sogenannten Biodiversitätsflächen, diese Entwicklung begünstigt.
Die Ährenmaus steht auf Prioritätenliste der 50 bedrohtesten Tierarten Österreichs. Das österreichische Vorkommen dieser in den osteuropäischen Steppen verbreiteten Maus, die höchst interessante Wintervorräte anlegt, befindet sich im Nordburgenland und mittlerweile auch im östlichen Wiener Becken. Sie lebt in frühen Sukzessionsstadien stark dynamischer Lebensräume wie Brachen und Wildäckern.
Die Landwirte, die derartige Futterhügel auf ihren Flächen vorfinden, werden gebeten, ihre Beobachtungen bei den Gebietsbetreuern DI Susanne Rachbauer für den Bezirk Neusiedl am See bzw. Ing. Kurt Grafl für den Bezirk Eisenstadt zu melden.
Das Projekt „Managementmaßnahmen zur Förderung von Feuchtlebensräumen und Biotopvernetzung“ des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.
Ing. Kurt Grafl, Gebietsbetreuer Bezirke Eisenstadt/Mattersburg