Regionaler Naturschutzplan im ÖPUL

Regionaler Naturschutzplan im ÖPUL

Landwirt bei Spätmahd (Foto Grafl)

Teichwiesen - Strukturiertes Wiesengebiet (Foto Grafl)

Wiesengebiet mit Streifenmahd (Foto Grafl)

In der Naturschutzmaßnahme des Österreichischen Programms für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) besteht die Möglichkeit, Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Lebensräumen und Arten betriebsübergreifend zu steuern. Wenn sich mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die in einer Region tätig sind, mit einem BERTA-Gebietsbetreuer zusammensetzen, kann gemeinsam ein sogenannter „regionaler Naturschutzplan“ entwickelt werden. Im Zuge der gemeinsamen Planung werden die Schutzziele in eben dieser Region besprochen und die geeigneten Maßnahmen abgestimmt.

Besonders sinnvoll sind unterschiedliche Mähtermine, zum Beispiel früh gemähte Wiesen, die dann im Hochsommer eine zweite Blüte hervorbringen in Verbindung mit spät gemähten Flächen, die noch blühen, wenn die früh gemähten Wiesen bereits eingekürzt sind und erst nachwachsen müssen. Diese Kombination ist für Insekten besonders wertvoll, vor allem dann, wenn sie mit stehengelassenen Brachestreifen aufgewertet wird. Die Brachestreifen werden im jeweiligen Jahr überhaupt nicht und erst bei der ersten Mahd im Folgejahr mitgemäht. Das verbessert die Bedingungen bei all jenen Arten, die in und auf Pflanzenstängeln überwintern. Früh und spät gemähte Flächen sollten sich in einem Gebiet betriebsübergreifend ungefähr die Waage halten und auch innerhalb noch weiter differenziert sein, was im Fachjargon als Streifenmahd bezeichnet wird.

Dies ist ein Muster, wie es früher in den Wiesengebieten durch die einzelnen Betriebe erzeugt wurde, weil ja nur gerade so viel genutzt wurde, wie in der nächsten Woche als Futter benötigt wurde. Damals wurde noch mit der Sense gemäht, heute sind Traktoren unverzichtbar. Eine Anpassung dieses Musters der Wiesennutzung an den heutigen, modernen Stand der Technik ist möglich und erwünscht und äußerst wirkungsvoll.

 Das Projekt "Naturraummanagement" des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.

Ing. Kurt Grafl

Verein BERTA – Naturraummanagement

Gebietsbetreuer Eisenstadt und Mattersburg

 

Letzte News