Die Leithaniederung zwischen Gattendorf und Nickelsdorf umfasst ein großes, zusammenhängendes Wiesengebiet, das eine hohe Strukturvielfalt und dementsprechend eine hohe Artenvielfalt aufweist. Neben botanischen Raritäten, wie Lungenenzian, Kantenlauch und Sumpf-Knabenkraut, weist die Leithaniederung auch in ornithologischer Sicht einige Besonderheiten auf: Alle fünf, in Österreich als Brutvögel bekannten Wiesenlimikolen (Kiebitz, Bekasine, Uferschnepfe, Brachvogel, Rotschenkel) sind hier als Brutvögel vertreten.
Ein Großteil der Wiesen sind in der ÖPUL-Naturschutzmaßnahme beantragt, sodass deren Erhaltung sowie deren extensive Bewirtschaftung sichergestellt werden. Trotzdem kommt es bei den Wiesenbrütern immer wieder zu Gelegeverlusten aufgrund früher Mähtermine. Daher wurde ein Gelegeschutzprojekt in Kooperation mit BirdLife ins Leben gerufen.
Ab 2023 stehen die gemähten ÖPUL-Naturschutzflächen während der Brutsaison unter Beobachtung von BirdLife. Werden Gelege von schützenswerten Vogelarten, wie zum Beispiel vom Brachvogel, festgestellt, wird das Feldstück erst nach erfolgter Brut zur Mahd freigegeben. Aufgrund der geringeren Heuqualität werden die Fördergelder auf diesen Flächen erhöht.
Ein ähnliches Projekt zum Schutz von Wiesenbrütern wird bereits seit 2015 im Hansag von BirdLife und dem Verein BERTA betreut. Die Zahlen sprechen für das Projekt: Der Brutbestand der extrem seltenen Wiesenweihe konnte von 2-3 auf 6-7 Brutpaare gesteigert werden. Wir hoffen auf ähnliche Erfolge für schützenswerte Vogelarten in der Leithaniederung!
Das Projekt "Naturraummanagement" des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.
DI Susanne Rachbauer, Naturschutzberaterin Bezirk Neusiedl/See