Sichere Vogel-Kinderstube im Hanság

Sichere Vogel-Kinderstube im Hanság

Braunkehlchen-Weibchen beim Nestbau im Hansag (Foto: HM Berg, BirdLife)

Altgrasstreifen im Hansag (Foto: Rachbauer)

Auch dieses Jahr stand wieder die Abstimmung der Wiesenmahd mit Bodenbrütergelegen auf ÖPUL-Naturschutzflächen im Projektgebiet Waasen - Hanság an.

Dabei erhebt BirdLife während der Brutsaison Gelegestandorte von naturschutzrelevanten Vogelarten, wie beispielsweise Wiesenweihe, Großtrappe oder Wachtelkönig. Die Gelegestandorte werden vom Verein BERTA mit den Bewirtschaftungsauflagen des jeweiligen Feldstücks verschnitten. So kann festgestellt werden, wo eine Verzögerung der Mahd notwendig ist, um eine erfolgreiche Brut und die Entwicklung der Jungvögel bis zum Ausfliegen nicht zu gefährden. Die BewirtschafterInnen werden zeitgerecht vom Verein BERTA über die geänderten Bewirtschaftungsauflagen informiert, und erhalten durch eine Anpassung der ÖPUL-Prämie einen Ausgleich für die entstandenen Einkommensverluste.

In diesem Jahr war zwischen Juni und August auf rund 13% der Projektflächen eine Verzögerung der Mahd notwendig. 5 Feldstücke durften statt ab 09.06. erst ab 23.06. gemäht werden. Auf rund 50 Feldstücken wurde der Mähtermin bis 07.07. und auf ca. 10 Feldstücken bis 01.08. verzögert. Insgesamt waren rund 50 Betriebe von der späteren Mahd betroffen. Da einige Gelege nicht erfolgreich waren, wurden 5 Projektflächen doch vor dem verzögerten Schnittzeitpunkt freigegeben.

Das Pflegemanagement zeigt Wirkung: Der Bruterfolg einiger Vogelarten, wie beispielsweise der Wiesenweihe oder des Braunkehlchens, hat sich seit Beginn des Gelegeschutzprojekts erhöht. Besonders erfreulich ist die Bereitschaft einiger BewirtschafterInnen und GrundeigentümerInnen gezielt Altgrasstreifen über den Winter zu belassen. Diese stellen wichtige Rückzugsorte, nicht nur für Vögel, sondern auch für Insekten dar, und tragen so zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

 

Das Projekt "Naturraummanagement" des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.

DI Susanne Rachbauer, Gebietsbetreuerin Bezirk Neusiedl/See