Regelmäßige Kartierung zur Qualitätsicherung

Regelmäßige Kartierung zur Qualitätsicherung

Margerite (Foto Grafl)

Klettenäcker - Jahr 2020, KG Marz

Klettenäcker - Jahr 2021, KG Marz

Regelmäßige Kartierung der ÖPUL Naturschutzflächen dient der Qualitätssicherung Die Wiesenflächen in der Naturschutzmaßnahme müssen regelmäßig begangen werden. Dabei wird die Artenzusammensetzung notiert um Veränderungen, die über einen langen Zeitraum passieren, abschätzen und bewerten zu können. Der Auftrag der Europäischen Kommission ist jedenfalls Erhaltung oder gar Verbesserung des ökologischen Zustandes. Jede einzelne Art, aber vor allem die Artenzusammensetzung der Wiesen sagt etwas über die Qualität der Fläche und die Wirksamkeit und Auswirkungen der Bewirtschaftung auf die Erhaltungs- und Schutzziele aus. Dabei helfen Zeigerwerte der Pflanzen Mitteleuropas nach Ellenberg und Leuschner.

Die für die Einstufung der Bestände wichtigen ökologischen Kennwerte der Wiesenmargerite lauten zum Beispiel nach Ellenberg: F4 Rx N3 S0. Die Feuchtezahl 4 besagt, dass die Margerite eher auf trockeneren Böden steht. Betreffend Bodenreaktion (ob sauer oder alkalisch) gibt es keinen Kennwert. Das x bedeutet indifferentes Verhalten, d. h. weite Amplitude oder ungleiches Verhalten in verschiedenen Gegenden. Die Nährstoffzahl N sagt aus, dass sie an stickstoffarmen Standorten häufiger als an mittelmäßigen und nur ausnahmsweise an reicheren Beständen vorkommt. Als letztes kennzeichnet die Salzzahl S die Margerite als nicht salzertragend. Sie wird daher auf Salzböden fehlen.

Vergleicht man nun die Kennwerte des kartierten Bestandes mit Wiesen Salbei, Scharfem Hahnenfuß, Karthäuser Nelke und Wiesen Glockenblume und dergleichen mehr, kann leicht festgestellt werden, ob es sich um feuchtere oder trockenere, um magerere oder fettere Wiesengesellschaften handelt und wohin sich die Pflanzenwelt bei entsprechender Bewirtschaftung entwickeln wird oder in der Zwischenzeit schon hat.

Unterschiede im Aufwuchs gibt es auch von Jahr zu Jahr. Während 2021 Anfang Juni als eher normal feuchtes Jahr anzusehen ist, war 2020 in der Hauptvegetationszeit viel zu trocken und der Ertrag entsprechend mäßig. Der Vergleich ein und derselben Fläche zur selben Jahreszeit dokumentiert enorme witterungsbedingte Schwankungen im Aufwuchs wie auf den Klettenäckern bei Marz (Fotos jeweils in der ersten Juni-Woche).

Das Projekt "Naturraummanagement" des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.

Ing. Kurt Grafl Verein BERTA – Naturraummanagement Gebietsbetreuer Eisenstadt und Mattersburg 7000 Eisenstadt, Esterhazystraße 15 kurt.grafl@berta-naturschutz.at 02682 / 702 – 620