Streuobstwiesen sind ökologisch und landschaftlich wertvolle Lebensräume in unserer Kulturlandschaft.
Streuobstbäume prägen die Landschaft des Südburgenlandes und bieten eine Vielzahl an Strukturen: Obstbaumreihen und Alleen, charaktervolle Einzelbäume, flächige Streuobstwiesen. Vielfach sind die Siedlungsränder der Ortschaften durch Obstgärten in die Landschaft eingegliedert.
Dadurch haben Streuobstwiesen eine enorme ökologische Bedeutung:
Streuobstwiesen werden extensiv bewirtschaftet (keine Düngung, kaum Pestizideinsatz)
Ausgesprochen hohe Artenvielfalt durch die lockere Verteilung der Bäume (Savannencharakter)
Besondere Bedeutung für Vögel da unmittelbare Nachbarschaft von Sitzwarten, Nist- und Brutmöglichkeiten und ergiebigen Nahrungsquellen
Neben Honigbienen große Zahl an Wildbienen, Hummeln, Rosenkäfern in den Blüten
Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten an jungen Blättern und Triebspitzen
Diese sind Nahrung für viele Vogelarten, die in den Streuobstwiesen brüten
Lt. der Streuobstkartierung von DI Holler (2014) beträgt die Streuobstfläche im Südburgenland ca. 3.000 ha mit rund 250.000 Bäumen. Leider sind die Bäume aufgrund der Überalterung in einem Zustand, der erwarten lässt, dass rund 30% in den nächsten 10 Jahren absterben werden. Dazu kommen leider noch viele tausend Bäume, welche aus Gründen der einfacheren Flächenbewirtschaftung gerodet werden.
Im Rahmen der ÖPUL-Naturschutzmaßnahmen werden für aktive Betriebe Flächenförderungen angeboten, um einen Anreiz für die Bewirtschaftung der Streuobstflächen zu geben. Als ein regionaler Kartierungsschwerpunkt im BERTA-Projekt „Kartierung und Beratung von landw. Betrieben“ werden WF-Streuobstwiesen im Raum Pinkafeld und angrenzenden Gebieten kartiert und beurteilt. Aber auch angrenzende, bisher nicht beantragte Streuobstflächen werden beurteilt, um dafür nach Beratung der Bewirtschafter eventuell im nächsten ÖPUL-Programm Förderungen zu beantragen.
Wir hoffen, damit einen Beitrag zum Erhalt von einigen Streuobstwiesen leisten zu können.