Die Sand-Lotwurz ist eine Besonderheit des Pannonikums und wurde in Österreich nur in Niederösterreich, Wien und im Burgenland nachgewiesen. Aus diesem Grund hat der Verein BERTA einen Kartierungsschwerpunkt auf diese Pflanzenart gelegt.
Trotz ihres unscheinbaren Aussehens ist die Sand-Lotwurz durch ihre gelben, hängenden Blüten und ihrer borstigen Laubblätter leicht zu bestimmen. So wurden im Frühjahr und Sommer 2022 Fundstellen der letzten Jahre abgegangen und Vorkommen dokumentiert.
Neben einigen Einzelvorkommen westlich (Siegendorf) sowie nördlich (Winden am See) des Neusiedler Sees konzentriert sich das Hauptvorkommen im Burgenland auf den Seewinkel (Illmitz und Apetlon). Im Seewinkel konnten sogar einige neue Standorte erfasst werden.
Trotz ihres großen Verbreitungspotentials als Steppenroller ist die Sand-Lotwurz stark gefährdet. Dies ist auf ihre Standortansprüche zurückzuführen. So kommt sie in lückigen Trockenrasen vor, die wegen geringer Erträge von Nutzungsaufgabe und Verbuschung bedroht sind. Mithilfe von Förderungen aus der ÖPUL-Naturschutzmaßnahme sollen die Trockenrasen und in weiterer Folge diese besondere Pflanzenart erhalten sowie eine angepasste Bewirtschaftung der Flächen gewährleistet werden.
Das Projekt "Naturraummanagement" des Vereins BERTA wird gefördert von Land Burgenland und der Europäischen Union.
DI Susanne Rachbauer, Naturschutzberaterin Bezirk Neusiedl/See